Etwa eine Flugstunde südöstlich von Lima liegt die Stadt Cusco mitten in den Anden auf über 3.500 m Meereshöhe. Obwohl Cusco, gemessen an den Einwohnern, etwa so groß ist wie Graz und Salzburg zusammen, wirkt es doch recht ländlich. Aufgrund des großen Höhenunterschieds zwischen Lima und Cusco beschlossen wir, den ersten Tag gemütlich anzugehen um uns an die dünne Luft zu gewöhnen – erstmal ankommen, Koffer ins AirBnB bringen und gemütlich was Essen gehen. Angekommen bei der Unterkunft standen wir bereits vor unserer ersten Herausforderung – zusammen knapp 70 kg Gepäck drei Stockwerke hochtragen. Fazit: die Luft ist EXTREM dünn. Der Ausblick vom Balkon war es aber auf jeden Fall Wert. Die ganze Schlepperei sorgte auch für den perfekten Zeitpunkt einen Tee aus den hier heimischen Kokablättern zu probieren. Bewohner der Anden schwören auf ihre Wirkung gegen die Höhenkrankheit.

Altstadt von Cusco
Im Nachhinein betrachtet hat Cusco meiner Meinung nach sicher eine der schönsten Altstädte Südamerikas. An jeder Ecke wird man Zeuge von Überresten der alten Inkakultur, vermischt mit spanischen Kolonialbauten. Cusco ist einfach atemberaubend – wortwörtlich… Auch am zweiten Tag machte sich die Höhe bemerkbar – jedes Umdrehen im Bett, Schuhe binden und sogar den Koffer auf und zu machen ist sehr anstrengend. Ganz zu schweigen von Spaziergängen durch die Altstadt.


Besonders anstrengend aber mindestens gleich beeindruckend war der Besuch der Inka-Ruine „Sacsayhuamán“ welche ca. drei Kilometer oberhalb der Altstadt liegt. Sacsayhuamán war eine Inka-Festung welche rund 70 Jahre lang im 15. Jahrhundert von tausenden von Inkas erbaut wurde. Das auffallende war, dass die Wände der Festung teilweise aus Steinen bestand, die drei bis vier Meter hoch und gleich breit sind. Hinzu kommt, dass die Steine so perfekt aufeinander passen, dass nicht einmal ein Blatt Papier dazwischen Platz hätte. Pedro Pizarro, spanischer Eroberer von Peru, beschrieb die Anlage perfekt:
„[…] im unteren Teil dieser Mauer befanden sich Steine, die so groß und dick waren, dass es unmöglich schien Menschenhände hätten sie an Ort und Stelle setzen können… sie waren so nah beieinander und so passgenau, dass die Spitze einer Nadel nicht in eine der Verbindungen hätte gesteckt werden können.“ – Pedro Pizarro

Peruanisches Essen
Die peruanische Küche gilt als eine der besten der Welt – und das kann ich bestätigen. Klassische Gerichte wie Ceviche, Aji de Gallina oder mein absoluter Favorit Lomo Saltado findet man an jeder Ecke. Besonders in den Andenregionen wird auch relativ viel Alpaka, Lama und Meerschwein gegessen, welches in Peru, Ecuador und Kolumbien als „Cuy“ bekannt ist. Zubereitet wird das Cuy entweder wie ein Spanferkel am Spieß oder in Scheiben geschnitten – ähnlich einem Schnitzel. Geschmacklich ähnelt es einem normalen Schweineschnitzel. Auch Alpakafleisch war sehr gut und ist am ehesten mit Rind zu vergleichen. Auffallend war die durchgehend schöne Verzierung der Gerichte in Peru – ganz nach dem Motto „das Auge isst mit“.


Ausgehend von Cusco gibt es tonnenweise Ausflugsmöglichkeiten. Rückblickend könnte man alleine in Cusco ohne Probleme zwei Wochen verbringen. Das mit Abstand bekannteste und beliebteste Ausflugsziel unter Reisenden besuchten wir natürlich auch – doch dazu im nächsten Beitrag mehr 🙂