Nachdem wir am vorherigen Tag Petra und Wadi Musa erkundeten, ging es nun weiter in Richtung Süden. Ursprünglich wollten wir bis Mittag in Petra bleiben und anschließend ins Wadi Rum, einem Naturschutzgebiet im Süden des Landes, fahren. Allerdings hatten wir kalte 3° C in Wadi Musa und zu unserem Glück sagte der Wetterbericht noch strömenden Regen voraus. Ich recherchierte kurz, wo wir stattdessen hinfahren könnten, da wir erst nachmittags in unsere Unterkunft im Wadi Rum einchecken konnten. Nach kurzer Suche stieß ich dann auf Aqaba, die ca. 150.000 Einwohner große und einzige Küstenstadt Jordaniens am Roten Meer. Trotz bewölktem Himmel sollte es um die 20 – 24° C haben – das rechtfertigte den „Umweg“ von rund anderthalbstunden auf jeden Fall.

Freihandelszone im Vierländereck
Aqaba liegt ganz im Südenwesten Jordaniens, am Ufer des Roten Meeres. Rund 25 km außerhalb der Stadt passiert man eine Zollkontrolle, da das gesamte Gebiet um Aqaba eine Freihandelszone ist. Diese verlief allerdings reibungslos – die Standardfrage „Where are you from“ wurde stets mit „Austria“ beantwortet, woraufhin uns sowohl die Zöllner vor Aqaba als auch sämtliche Polizisten oder Soldaten im Land sofort weiterfahren ließen.
Die Kernstadt liegt direkt an der Grenze zu Israel, ca. 10 km von Ägypten und 15 km von Saudi Arabien entfernt. Dies kommt der Wirtschaft, vor allem dem Handel mit Phosphatdünger, zugute. Der neu errichtete Containerhafen direkt an der Grenze zu Saudi Arabien ist der zweitgrößte Hafen am Roten Meer.

Zwischen Wüste und Korallen
Schnell wurde klar, dass Aqaba mehr als nur eine Hafenstadt ist. Je näher man der Küste kommt, desto mehr Hotelanlagen und Freizeitangebote wie Schnorcheln oder Jet-Ski-Fahren findet man. Wie der der Großteil des Roten Meeres ist auch der Golf von Aqaba ein sehr guter Ort um wunderschöne Korallenriffe zu entdecken – leider hatten wir hierfür aber zu wenig Zeit. Dennoch genießten wir die Sonne bei einem kleinen Spaziergang am Ufer entlang und rauchten anschließend in einer Strandbar unsere erste jordanische Shisha. Obwohl wir erst verwundert waren, dass eine ganze Shisha in einer Bar „nur“ umgerechnet 8 € kostete, stellten wir später fest, dass auch hier die Touristen die Preise in die Höhe trieben.
Auf dem Rückweg zum Auto sahen wir uns dann noch die „Aqaba Fortress“ an – eine über 500 Jahre alte Festungsruine, die mittlerweile mitten in der Stadt steht und ursprünglich von den Osmanen erbaut wurde. Zusätzlich wollten wir noch die Zentralmoschee „Sharif Hussein bin Ali Mosque“ ansehen, welche für auch für nicht-Muslime unter Einhaltung der Regeln geöffnet ist, allerdings änderte sich das Wetter schlagartig, weshalb wir uns möglichst schnell auf den Weg ins Wadi Rum machen wollten.

